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Daniel Erning
Content Marketing Manager

Wie 3D Visualisierungen Mode und Fashion Marketing transformieren

3D visualisiertes Badehandtuch über einer Stange in verschiedenen Farben mit CGI Rendering
Veröffentlicht:
13. November 2023

3D Visualisierung für Fashion und Textilien

In der schnelllebigen Modewelt, in der die visuelle Ästhetik eine herausragende Rolle spielt, um Kunden anzulocken und sich von der Konkurrenz abzuheben, war die traditionelle Fotografie lange Zeit das Mittel der Wahl, um Modeprodukte zu präsentieren. 

Doch eine leistungsstarke Alternative hat die Branche still und leise, aber stetig umgestaltet: 3D Visualisierung. Dieser umfassende Leitfaden zeigt auf, wie 3D Visualisierung (alltagssprachlich auch 3D Rendering genannt) das Modemarketing und Produktmanagement revolutioniert. 

Egal, ob Du ein Marketing Experte oder ein Produktmanager in der Modebranche bist, dieser Artikel soll Deinen Einstieg in das Potenzial von 3D Visualisierungen als Game-Changer in der Modewelt erleichtern.

Die großen 4 Vorteile von 3D Visualisierungen für die Modebranche

In einer sich schnell entwickelnden Modelandschaft ist es nicht nur ein strategischer Vorteil, sondern eine Notwendigkeit, Trends immer einen Schritt voraus zu sein. Die traditionelle Modefotografie hat zwar eine lange Tradition, ist aber nicht ohne Einschränkungen. Hier kommt das 3D Rendering ins Spiel, das eine Fülle von Vorteilen bietet, die bei Marketing- und Produktmanagern in der Modeindustrie großen Anklang finden.

1. Kosteneffizienz: Marketingbudgets stehen immer auf dem Prüfstand, und jeder Euro zählt. Herkömmliche Modefotografie ist mit kostspieligen Fotoshootings, Models, Mieten für Technik und Location sowie Postproduktionskosten verbunden. Im Gegensatz dazu ermöglicht das 3D Rendering die Erstellung fotorealistischer Bilder, ohne dass physische Aufbauten erforderlich sind, was die Kosten erheblich senkt. Marketingmanager können diese Ressourcen für andere wichtige Bereiche ihrer Kampagnen einsetzen.

2. Flexibilität und kreative Freiheit: In der Modewelt ist die Fähigkeit, sich an schnell wechselnde Trends anzupassen, von entscheidender Bedeutung. Mit 3D Visualisierungen lassen sich Kleidungsstücke virtuell drapieren, anpassen und mit Leichtigkeit stylen. Das bedeutet, dass Marketingmanager die Produktdarstellung schnell ändern können, um sie an neue Modetrends anzupassen oder sie auf bestimmte Zielgruppen zuzuschneiden. Die kreative Freiheit, die 3D Rendering bietet, ist unvergleichlich.

3. Nachhaltigkeit: In einer Zeit des gesteigerten Umweltbewusstseins ist Nachhaltigkeit ein wichtiger Aspekt für Marken. Herkömmliche Fotoshootings in der Modebranche verbrauchen erhebliche Ressourcen, von Reisen über Papierverschwendung bis hin zum Energieverbrauch. Mit 3D Rendering werden Ressourcen für Logistik und manuelle Tätigkeiten drastisch reduziert und können damit den CO2-Fußabdruck einer Marketing-Kampagne deutlich positiver gestalten. Dies steht nicht nur im Einklang mit verantwortungsvollen Geschäftspraktiken, sondern spricht auch umweltbewusste Verbraucher an.

4. Konsistenz und Schnelligkeit: Auf einem globalen Modemarkt ist es eine Herausforderung, die visuelle Konsistenz über Kampagnen und Plattformen hinweg zu wahren. Das 3D Rendering stellt sicher, dass die Produktdarstellung konsistent bleibt, unabhängig davon, wo und wann sie verwendet wird. Licht, Looks und visuelles CI sind damit praktisch rechnerische Einstellungen und können deutlich besser kontrolliert werden.
Darüber hinaus beschleunigt es den Produktionsprozess, so dass Marketingmanager schnell auf Marktveränderungen reagieren und Chancen nutzen können.

Im Bereich des Modemarketings erweist sich das 3D Rendering als anpassungsfähige und nachhaltige Alternative zur traditionellen Fotografie. Seine Kosteneffizienz, kreative Flexibilität, Nachhaltigkeit und Schnelligkeit machen es zu einem strategischen Vorteil für Marketing- und Produktmanager, die versuchen, die sich ständig ändernden Trends der Mode zu steuern.

Grundlage: Fotorealismus von Textilgeweben mit 3D und CGI

In der Modebranche ist textiles Gewebe der Stoff, aus dem die Träume der Kunden sind.
Die perfekte Inszenierung für Produktbilder ist für Hersteller und Händler von Fashionprodukten daher entscheidend.

Kann das inzwischen komplett digital und durch CGI (Computer Generated Images) und 3D visualisiert werden? 
Die kurze Antwort: Ja, und das bereits seit einiger Zeit. 

Und die Technologien werden immer besser, sodass zusätzlich zur fotorealistischen Qualität der Bilder auch die Produktion noch schneller und kostengünstiger wird.

Mehr noch: Die Visualisierung von Textilien ist eine der Disziplinen, die die Kraft des 3D Renderings eindrucksvoll zeigen kann. 

Um das als Marketing- oder Produkt-Verantwortlicher nachvollziehen zu können, hier ein paar Grundlagen von 3D Technologien zur Visualisierung von Mode-Produkten.

So schaffen 3D-Designer mit CGI fotorealistische Produktvisualisierungen

Eine der wichtigen Säulen besteht aus den Materialien, Stoffen und Texturen, die mit der 3D-Software genutzt werden. In Datenbanken liegen viele Muster davon bereits vor.

3D-Designer haben Zugriff auf umfangreiche Materialbibliotheken, die eine Vielzahl von Stoffen simulieren, darunter Baumwolle, Seide, Denim, Leder und mehr. Diese Bibliotheken enthalten detaillierte Texturen und Muster, die das reale Aussehen der einzelnen Materialien imitieren.

Auf das fertige Modell werden diese Materialien dann “gemappt”, also übereinander gelegt. 3D-Modelle werden mit präzisem Texture Mapping erstellt, bei dem 2D-Bilder von tatsächlichen Stoffen auf die Oberfläche des 3D-Modells aufgebracht werden. Dieser Prozess stellt sicher, dass die virtuelle Darstellung den visuellen und haptischen Eigenschaften des realen Materials sehr nahe kommt.

Licht und Schatten tragen zu einem hohen Maß zum Fotorealismus bei: 3D-Designer verwenden dafür PBR-Techniken (Physikalisch basiertes Rendering), um zu simulieren, wie Licht mit verschiedenen Materialien interagiert. Dies beinhaltet eine genaue Darstellung von Reflexionen, Brechungen und Schatten, wodurch ein lebensechtes Erscheinungsbild entsteht, das die einzigartigen Eigenschaften jedes Stoffes zur Geltung bringt. Auch hierfür gibt es umfangreiche Bibliotheken, die einzelnen Materialien die entsprechenden Eigenschaften zuweisen.

PBR ermöglicht dabei auch die Nachbildung komplizierter Oberflächendetails, wie z. B. die Webart eines Stoffes, die feinen Unebenheiten und die Art und Weise, wie das Licht mit den Fasern interagiert. Dadurch steht die 3D-Visualisierung der Produktfotografie hier in nichts nach.

Wischmob im All: Professionelle 3D-Visualisierung mit einem digitalen Zwilling, der auch feinste Strukturen fotorealistisch zum Leben erweckt.

Licht, Bewegung und Materialeigenschaften sind Physik: Und 3D bildet diese einfach nach

3D-Visualisierungssoftware ermöglicht die Simulation von Drapierung, Faltung und Bewegung von Stoffen. Diese dynamische Simulation berücksichtigt die physikalischen Eigenschaften verschiedener Textilien und ermöglicht es Designern, das Verhalten eines Kleidungsstücks unter verschiedenen Bedingungen und Bewegungen zu visualisieren.

Erfahrene 3D-Designer können Parameter wie Steifigkeit, Elastizität und Reibung anpassen, um die einzigartigen Eigenschaften der einzelnen Stofftypen genau darzustellen. Dieser Grad der Anpassung stellt sicher, dass die virtuelle Darstellung mit den spezifischen Eigenschaften der Materialien des Modelabels übereinstimmt.

Eine starke, technische Infrastruktur ermöglicht Content-Output Tag und Nacht

3D-Renderings, also das finale Erstellen der zuvor am Computer erzeugten Modelle und Inszenierungen, ermöglichen eine hochauflösende Ausgabe, die feine Details und Feinheiten von Stoffen einfängt und trotzdem für jegliche Anwendung ideal performt: Ob als 3D AR-Modell zur virtuellen Anprobe (Virtual Try On) oder lediglich als 3D-View im glb-Dateiformat.

Oder falls es um kleinstmögliche Dateiformate wie WebP für trotzdem ideale Auflösung im Online-Shop geht. Jedes Output-Format ist auf Basis einer 3D-Visualisierung möglich.

Einzigartiger Vorteil: Besonders viel Zeit gewinnt man durch 3D-Renderings dadurch, dass das Produkt nicht physisch vorliegen muss. Das bedeutet beispielsweise für die Kampagne eines neuen Schuhmodells: Ist der Schuh fertig designt, aber noch nicht produziert, können parallel zur Produktion sämtliche Visuals per 3D-Modell erstellt und inszeniert werden, um zum Produktlaunch alle Marketingkanäle mit hochwertigem, visuellen Content zu bedienen.

Welche Anwendungen auf Basis von 3D nutzt die Modeindustrie?

  • Modedesign: 3D-Technologien werden bereits deutlich vor der Produktvisualisierung in der Fashionwelt genutzt. Die Designer können digitale Prototypen erstellen, mit verschiedenen Stoffen experimentieren und ihre Entwürfe mit Präzision perfektionieren.
  • E-Commerce und Online-Handel: Im Bereich des E-Commerce verbessert das 3D Rendering das Online-Einkaufserlebnis. Produktmanager können Modeartikel mit 360-Grad-Ansichten präsentieren, so dass die Kunden die Produkte aus jedem Blickwinkel betrachten können. Dieses immersive Erlebnis schließt die Lücke zwischen physischem und Online-Handel.
  • Visuelles Merchandising: Die Kunst des Visual Merchandising wird mit 3D Rendering zum Leben erweckt. Marketingmanager können fesselnde Ladenauslagen und Schaufensterdesigns entwerfen und sicherstellen, dass die visuelle Erzählung mit der Identität und Botschaft der Marke übereinstimmt.
  • Werbung und Marketing-Kampagnen: Marketingverantwortliche in der Modebranche setzen bei Werbekampagnen zunehmend auf 3D Rendering. Es bietet die Flexibilität, visuell beeindruckende und konzeptorientierte Kampagnen mit Leichtigkeit zu gestalten.
  • Virtuelle Modenschauen: Virtuelle Modenschauen sind zu einem Trend geworden und bieten Designern eine Plattform, um ihre Kollektionen einem weltweiten Publikum zu präsentieren. Der Einsatz von 3D Rendering ermöglicht kreative Präsentationen, die über die physischen Grenzen hinausgehen.
  • Produktkataloge: Produktmanager können mit 3D Rendering dynamische und interaktive Produktkataloge erstellen. Mit diesem Tool können Kunden virtuell durch die Seiten blättern, Details heranzoomen und mit dem Katalog auf eine Art und Weise interagieren, die mit herkömmlichen Druckerzeugnissen nicht möglich ist.

3D für Mode Marketingstrategie nutzen: Was gilt es zu beachten? 

Für Marketing- und Produktmanager kann eine erfolgreiche Implementierung von 3D Rendering ein entscheidender Faktor sein, wenn es darum geht, überzeugendes Bildmaterial zu liefern und die Markenwahrnehmung zu verbessern. Und dabei das Budget nachhaltig zu optimieren.

Die 3 wichtigsten Tipps zur Überlegung, 3D Visualisierung als kosteneffizientere Variante zur Produktfotografie für das Mode-Marketing zu nutzen.

1. Zusammenarbeit mit 3D Rendering-Agenturen: Die Zusammenarbeit mit professionellen 3D Rendering-Agenturen kann den Prozess rationalisieren und hochwertige Ergebnisse gewährleisten. Erfahrene Agenturen verfügen über Workflows und professionelle Designer und Beratung, um die Zusammenarbeit schnell und komfortabel starten zu können.

2. In-House-Fähigkeiten: Für Marken mit umfangreicheren 3D Rendering-Anforderungen kann der Aufbau eigener 3D- bzw. CGI-Fähigkeiten eine strategische Entscheidung sein. Dies ermöglicht eine bessere Kontrolle über den Prozess und schnellere Reaktionszeiten auf Marktveränderungen. Der Austausch mit externen Dienstleistern wird deutlich verbessert.

3. Verstehen der Workflows: Ein Grundverständis der Workflows externer Dienstleister und deren Anpassungsfähigkeit auf die Abläufe des Unternehmens sind wichtig.Prozessschritte wie Modeling, Shading, Inszenierung und Rendering inklusive entsprechender Freigabemechanismen mit Stakeholdern sind die Basis.

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Eine Person beim Scannen eines weißen Turnshuhs